Die Ratsfraktion der Bürgerliste für Goslar und Vienenburg hält Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk fortgesetztes „Senioren-Mobbing“ vor. Bereits im November vergangenen Jahres war der OB mit einem Twitter-Eintrag negativ aufgefallen, in dem er die Ratspolitik zum Handeln bei der Kommunalwahl-Listenaufstellung aufgerufen hatte, um den Altersdurchschnitt im Rat von derzeit 56,7 Jahren künftig zu senken.
Konnte man seinerzeit vielleicht noch einen einmaligen Ausrutscher vermuten, hat Junk nun aber mit einem weiteren Tweet im Februar 2020 belegt, dass er allgemein ein Problem mit Senioren und der Anerkennung von Lebensleistungen älterer Mitbürger*innen hat. Nach der mehr als gerechtfertigte Kritik des emeritierten Professors Cord Meckseper am missglückten Entwurf des Domplatz-Wettbewerbssiegers in der Goslarschen Zeitung fordert Junk via Twitter, mit Hinweis auf das hohe Alter des Professors, Stellungnahmen jüngerer Architekten ein und kritisiert sogar die GZ dafür, dass sie Meckseper eine halbe Zeitungsseite für seine Kritik eingeräumt hat. Hier wird die Grenze zum „Senioren-Mobbing“ klar überschritten!
Bürgerlisten-Fraktionsvorsitzender Henning Wehrmann nennt das Verhalten des obersten Repräsentanten der Stadt voll daneben. Dass gute oder schlechte Politik definitiv nichts mit dem Alter der handelnden Personen zu tun hat, müsste der OB nach der von ihm zu verantwortenden Pannenserie – die von der Harly-Brücke bis zum Kattenberg-Desaster reicht – eigentlich selbst am besten wissen. Statt die Zeit mit unsäglichen Tweets und Posts gegen unliebsame Kritiker zu verschwenden, sollte sich Junk lieber um ein effektiveres und fehlerfreies Arbeiten in seiner Verwaltung kümmern.