Die Bürgerliste für Goslar und Vienenburg hält den neuen Vorstoß der SPD-Schulausschussvorsitzenden Renate Lucksch, die Standorte der Grundschule Schillerschule (Zehntstraße) und der katholischen Bekenntnisschule Worthschule am Georgenberg zu tauschen, für nicht praktikabel. Er geht klar zu Lasten der pädagogischen Konzeption der Worthschule und bringt für die Schüler*innen der Schillerschule deutliche Nachteile.
Der für Schulfragen zuständige Bürgerlisten-Sprecher Detlef Vollheyde bringt es auf den Punkt: Der Grundsatz „Kurze Beine – kurze Wege“ kann für die meisten Schulkinder aus der Altstadt und den angrenzenden Stadtteilen nicht mehr umgesetzt werden, wenn ein Umzug der Schillerschule an den Rand Jürgenohls erfolgen sollte. Das erzeugt zusätzlichen Kfz-Verkehr, treibt die Kosten der Schüler*innenbeförderung in die Höhe und stellt Eltern ohne eigenes Auto vor erhebliche Probleme. Bereits bei der Verlagerung der Kindertagesstätte Frankenberg an den südlichen Stadtrand hat sich die Bürgerliste gegen diesen zunehmenden Trend zur erzwungenen motorisierten Mobilität gewandt. Wichtige Einrichtungen der sozialen Infrastruktur gehören da hin, wo die meisten Menschen leben und nicht an den Stadtrand.
Als Lösung für die aktuellen Raumprobleme in der Schillerschule schlägt die Bürgerliste ein Maßnahmenbündel vor:
1. Zur kurzfristigen Entlastung sind die Schulbezirksgrenzen so zu ändern, dass eine Entlastung der Schillerschule bei den Neueinschulungen eintritt.
2. Unberechtigte Elternwünsche aus anderen Stadtteilen für eine Beschulung ihrer Kinder an der Schillerschule sind von der Schulleitung konsequent zurückzuweisen. Die begrenzten Kapazitäten müssen zuvorderst den Kindern aus dem eigenen Schulbezirk zur Verfügung stehen.
3. Das Anwahlverhalten der Eltern kann auch durch ein erweitertes Angebot an vollen Ganztagsschulen beeinflusst werden. Hier bietet sich vor allem die Sudmerbergschule als entlastendes Angebot an.
4. Der ursprüngliche Plan, Teile des benachbarten, frei werdenden Stadtarchiv-Gebäudes für die Schillerschule zu nutzen anstatt das gesamte Gebäude an den Landkreis für die Kapazitätserweiterung des Ratsgymnasiums abzutreten, ist sofort wieder aufzugreifen. Eine Machbarkeitsstudie hatte schon 2018 ergeben, dass auf diesem Weg die notwendigen Raumkapazitäten vor Ort zu schaffen sind. Außerdem wäre dabei auch die dringend notwendige Schulhof-Erweiterung zu verwirklichen.
5. Um die Störungen des laufenden Schulbetriebs in der Umbauphase des ehemaligen Stadtarchivs gering zu halten, sind temporär Unterrichtscontainer aufzustellen. Diese dürfen natürlich nicht den ohnehin zu kleinen Schulhof weiter verkleinern sondern sind auf dem Archivgelände unterzubringen.